G. T. Krauss

Georg Tobias Krauß, Lithograph und Zeichenlehrer, später Professor Krauß, wurde am 28.3.1835 in Weiden als Sohn des Gürtlermeisters und Magistratrats Johann Simon Krauß und dessen Ehefrau Maria Margareta, geb. Krauß (sic!) geboren. Seine Eltern wohnten in der Hutergasse 175, heute Hutergasse 16.

Nach dem Besuch der Weidener Lateinschule ging Krauß nach Nürnberg und erlernte von 1853 bis 1859 das Kunsthandwerk der Lithographie und Druckerei an der Kunstgewerbeschule. Nebenbei hatte er bis 1860 Unterricht im Zeichnen und Malen durch den berühmten Professor Jäger und erwarb sich die Fertigkeit der Stenographie.

1860 ließ er sich in Weiden nieder und gründete eine lithographische Anstalt, zunächst in der Sebastianstraße 12. Am 3.12.1862 heiratete er Johanna Maria Magdalena, Tochter des Likörfabrikanten Christoph Karl Emanuel Brennhäuser und seiner Ehefrau Maria Apollonia, geb. Bestelmeier aus Nürnberg.

Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor, sieben Söhne und eine Tochter.

Das Ehepaar Krauß siedelte später um in die Türlgasse 11 und kaufte dann das Haus Oberer Markt 18. 1882 ließ sich Professor Krauß ein Haus in der Sedanstraße 11 errichten, heute Goethestraße 2, Eckhaus.

Neben dem Betrieb der lithographischen Anstalt erteilte Professor Krauß Privatunterricht im Zeichnen, Malen und in Stenographie.

Am 22. November 1869 wurde in Weiden die Gewerbeschule ins Leben gerufen, an deren Schaffung Krauß dank seiner Beziehungen zu einflussreichen Persönlichkeiten großen Anteil hatte.

Im Herbst 1870 legte er die Lehramtsprüfung für Zeichnen und Modellieren mit sehr gutem Erfolg ab, wurde am 12.8.1871 zum Lehramtsverweser an der Gewerbeschule ernannt und am 1.1.1873 zum ordentlichen Lehrer befördert.

1873 wurde für die Gewerbeschule auch ein eigenes Gebäude errichtet, das später die Oberrealschule beherbergte, heute Volkshochschule Weiden.

Krauß wirkte an der Gewerbeschule, ab 1877 Realschule, als Lehrer für Zeichnen, Schönschreiben und Stenographie, zeitweise auch für Turnen. Im Mai 1897 erkrankte der Rektor Friedrich Meißner und starb im Oktober. Georg Krauß leitete in dieser Zeit und bis zur Berufung des neuen Rektors Ludwig Beck am 31.10.1898 die Schule und wurde als Rektoratsverweser am 6. Juli 1898 mit dem Titel eines königlichen Professors im Range eines Gymnasialprofessors ausgezeichnet.

Am 24. Februar 1899 verstarb Professor Krauß. Er schuf zahlreiche Bilder, zuerst Nürnbergs und dann unserer engen Heimat.

Er bildete auch einen Mittelpunkt des kulturellen Lebens in Weiden. So gründete er 1861 den Turnverein Weiden (ab 1865 Turnerfeuerwehr), 1867 den Sängerbund der Turnerfeuerwehr, war Mitglied bzw. 1. Vorstand der Gemeindebevollmächtigten und Initiator für die Errichtung des Denkmals für die Toten des Krieges 1870/71 und für den Handelsminister Gustav von Schlör.

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