Karl (Charly) Aichinger, Maler und Bildhauer

Er wurde am 25. April 1951 in Floß geboren, besuchte das Kepler-Gymnasium in Weiden, bestand das Abitur in Nürnberg und wechselte dann an die Universität nach München. Er hörte Medizin, Soziologie, Sinologie und Mineralogie bis 1974. Über das Theater (1973/74 Theaterarbeit am proT in München) und die Musik kam er letztendlich zur Malerei. Seit 1974 war er freischaffender Künstler. Erste Ausstellungen fanden in Regensburg, München, Bamberg, Würzburg, Murnau und Weiden statt. Aichinger kehrte zurück nach Floß und schließlich nach Weiden, er machte 1981 bis 1983 eine Ausbildung als Steinmetz und Steinbildhauer. Ab diesem Zeitpunkt arbeitete er ausschließlich als Bildhauer und Maler.

Nach einer Ausstellung 1984 im Neuen Rathaus in Weiden folgten weitere u.a. in Würzburg, Murnau, Viechtach, München, Schwandorf, New York, Luxemburg, Regensburg, nochmals Weiden, Amberg, Wien, Tampere (Finnland), Helsinki.

Neben der Malerei beschäftigte sich Aichinger mit der Entwicklung seines „Fugen-Schachs“, das er Johann Sebastian Bach und dessen Kunst der Fuge widmete. Ein Exemplar davon befindet sich seit 1999 im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Überhaupt ließ sich Karl Aichinger bei seinen Werken sehr stark von der Musik beeinflussen, viele Bilder sind großen Komponisten gewidmet: Bach, Scarlatti, Händel, Mozart, Messiaen, Sibelius, Beethoven, Bruckner, Chopin, Liszt, Piazzolla und dem großen Sohn der Stadt Weiden, Max Reger.

Legendär sind die Ausstellungen in seinem Atelier in der Sedanstraße 15 ab 1999, viele Kunstbegeisterte werden sich daran noch erinnern.

Eine Reihe von Skulpturen und Brunnen im ostbayerischen Raum stammen ebenfalls von seiner Hand, so u.a. "Der gelbe Stein" auf dem Kunstwanderweg Eschlkam, der Granitbrunnen in Parkstein und der Gedenkstein in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.

Bis zu seinem Tod hatte er einen großen Traum: eine Großskulptur des "Fugen-Schachs" vor dem Berliner Reichstag aus poliertem Granit: der König sollte acht bis neun Meter hoch werden, die kleinste Figur noch eineinhalb Meter. Ironisch meinte er. "Das würde ein deutsches Stonehenge".

Am 13. Dezember 2014 verstarb diese große Weidener Künstlerpersönlichkeit in Regensburg.

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