Josef Linhardt

Josef Linhardt wurde am 23. Dezember 1886 in München geboren. Dort besuchte er auch die Volksschule, das humanistische Gymnasium und die staatliche Bauschule. Nach fünf Semestern an der technischen Hochschule München trat er in den staatlichen Vorbereitungsdienst ein und wurde Mitarbeiter bei den Professoren Hans Schurr, Richard Riemerschmid und Johann Heppner.

Als Kriegsfreiwilliger diente er vom 1. Oktober 1914 bis zum 19. Dezember 1918 beim 3. Feldartillerie Regiment München und erhielt das EK II und das Bayerische Militärverdienstkreuz.

Bis März 1920 arbeitete er bei Professor Heppner, in dieser Zeit oblag ihm unter anderem die selbständige Bauleitung am Schloss Zinneberg, bevor er in den Dienst der Stadt Weiden trat.

Am 23. März 1920 wurde er als Stadtbaumeister eingestellt, 1923 zum Bauamtmann befördert und 1927 schließlich zum Stadtbaurat. Diese Position sollte er bis 1952 inne haben. In seiner Amtszeit prägte er das Gesicht der Stadt entscheidend. Von den vielen Bauten, die unter seiner Leitung entstanden, seien nur einige wenige genannt: die Landwirtschaftsschule in der Asylstraße 19, die Wohnblocks an der Moltke- und Kurfürstenstraße, die Wohnanlage der Baugenossenschaft Familienheim am Rehbühl, das Gebäude der Stadtsparkasse in der Bahnhofstraße, das Wasserwerk, die Pestalozzi-Schule und vieles mehr.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er auch ein begeisterter Naturfreund und ab 1920 Mitglied beim Oberpfälzer Waldverein, dem er drei Tagwerk Wald rund um den Aussichtsturm auf dem Fischerberg stiftete. Außerdem war er von 1946 bis 1970 Beauftragter für den Naturschutz in der Stadt Weiden.

In zahlreichen Kohle- und Federzeichnungen, später auch in Ölgemälden, hielt er über Jahrzehnte hinweg das Bild Bayerns, und hier besonders der Oberpfalz, fest.

Josef Linhardt starb am 30.3.1985 in Weiden.

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